QUARK GLUON PLASMA


Seltsame Quark Produktion

Die Produktionsrate von seltsamen Quarks und Antiquarks in einem thermalisierten Quark Gluon Plasma wurde als Bestandteil meiner Doktorarbeit unter der Betreuung von J. Zimányi gerechnet. Diese perturbative Rechnung in der führenden Ordnung der QCD hat es gezeigt, dass die Equilibrierungszeit bei der Produktion von seltsamen Quarks in der Grössenordnung von einige fm/c liegt und durch den Prozess gg -> ss dominiert ist [5, 8, 13, 14] . Diese Arbeit wurde gleichzeitig mit der ähnlichen Arbeit von B. Müller und J.Rafelski gefertigt.

In 1990 kehrte ich zum diesen Problem zurück bei der Berechnung der Produktionsrate von seltsamen Quarks in einem Plasma, welches massive Gluonen beinhaltet. Meine Mitarbeiter waren diesmal P.Lévai und B.Müller . Wenn Gluonen genügend Masse besitzen würden, würde der Gluonzerfallprozess g -> ss auch beitragen [32] . Laut spätere perturbative Rechnungen stellte sich aber heraus, dass die Quarks so massiv werden im QGP, dass der obige Zerfall nicht stattfinden kann.


Gluonmasse

Die Gluonmasse, als der statische, langwellige Grenzfall der gluonischen Selbstenergie ist für die Wechselwirkung im Quark Gluon Plasma charakteristisch. Deshalb kann sie für die Parametrisierung nichtidealen Zustandsgleichungen benutzt werden.

Die Gluonmasse kann auch als Ordnungsparameter in der Variationsnäherung zur QCD benutzt werden, wobei sie eine Phasenübergang erster Ordnung bezeichnet. In den Jahren 1987 - 1989 arbeitete ich an einem solchen Variationsmodell der QCD mit dem Ergebnis, dass die wichtigste phenomenologische Aspekte, vom Gluonkondensat bis die Einschließung von schweren Quarks, mit diesem einzelnen Parameter, der Gluonmasse, beschrieben werden konnten [5, 25, 27, 29, 31, 35].

Diese Untersuchungen sind auch in meiner Habilitationsschrift vorgeführt. Weitere Arbeiten, die sich mit der Problematik des Confinements beschäftigen, können in [23, 28] gefunden werden.


Abschirmung

In einem Gluonplasma die thermische Abschirmungsmasse, welche das Coulomb-Potential zwischen zwei schweren Ladungen zum Yukawa-Potential modifiziert, kann relativ einfach berechnet werden; analog zur Berechnung der Debye-Masse in einem Plasma von elektrischen Ladungen. Gemeinsam mit Dr. B. Müller und Dr. X. N. Wang gefertigten wir eine Abschätzung der Debye-Masse im anisotropen Partonmedium, wobei der Polarisationstensor nicht mehr spherisch ist. Ein gewisser Unterschied zwischen longitudinalen (in der Richtung paralell zur Bewegung der Testladung) und transversalen (orthogonal zur obigen Richtung) Debye-Massen wurde gefunden [36] .


Magnetische Abschirmung

Die statische, langwellige magnetische Abschirmung kann nicht wie die Debye-Masse perturbativ berechnet werden. Mit Dr. B. Müller machten wir eine Abschätzung dieser Größe durch Stabilisierung von semiklassichen Soltionslösungen der Yang-Mills-Gleichungen, die eine magnetische Monopolladung für den entfernten Beobachter vortäuschten. Diese Lösungen konnten nach Einführung eines skaleninvarianzbrechendes Energiegliedes gefunden werden. Die Dichte solcher Konfigurationen wurde dann in der Sattelpunkt-Näherung gerechnet und schließlich eine Integration des künstlichen Skalenparameters ergänzte die Rechnung. Wir haben eine magnetische Masse von

m = 0.255 g ² T

für die Gruppe SU(2) [37] erhalten.

Chaos

Meine Forschungen über die chaotische Dynamik der klassischen Hamiltonschen Gittereichtheorie fingen in 1991 an, wann gemeinsam mit B.Müller, A.Trayanov and C.Gong an der Duke University durchführten wir eine Reihe von Berechnungen für SU(2), U(1) und SU(3) Systeme. Es wurde die Skalierung des führenden Lyapunov-Exponents mit der totalen Energie der anfänglichen Feldkonfiguration und das gesamte Lyapunov-Spektrum von kleinen Gitter bestimmt [6, 40].

Eine Übersicht der Rolle des Chaos in der Eichfeldtheorie kann in unserem Buch [7] (Koauthoren S. Matinyan and B. Müller ) gefunden werden. Spätere Entwicklungen sind in [43, 44, 45] veröffentlicht.

Untersuchungen zum Effekten von statischer Ladungen [46] und Higgs-Felder [47] folgten. Gegenwärtig studieren wir die Lyapunov Exponenten von Gittereichkonfigurationen, die in quantum Monte Carlo Simulationen erzeugt wurden (Mitarbeiter H. Markum ).


Ein Beispielkonfiguration auf dem Gitter

Ein Beispielkonfiguration auf einem 10x10x10 Gitter ist gezeichnet. Die Energie zu jedem Link wurde als Durchschnitt von den 1-Tr(Up) Werten auf den anliegenden Plaquetten berechnet. Auf dem Bild diese Energie ist kodiert durch die Farbe im Intervall von (0,2).

Der Diagramm zeigt die Verteilung der Energie bei eindlicher Temperatur in der Deconfinement-Phase.